Video-Reihe
Rekonstitution und Radikalisierung des nihilisierten Subjekts.
Das Entstehen von Zugehörigkeit – die Entdeckung der Heimat
Zu Alexander Dugin: >Eurasische Mission< (Arktos London 2022),
mit einem Vorwort “Das Radikale Subjekt als Katechon” von Peter Töpfer
3. Teil: Feierohmd, Wismut Aue und die Bergmannskultur
Text-Fassung
Video-Vorwort zu diesem 3. Teil
Video-Fassung hier: Youtube, Odysee, Bitchute, Rumble
Kapitel:
1. Verschlossenheit anerkennen (Stelle im Video auf Youtube)
2. Öffnung: Arbeit löst Schmerz aus (Stelle im Video auf Youtube)
3. Unendliches Schmerzreservoir (Stelle im Video auf Youtube)
4. Tradition (Stelle im Video auf Youtube)
5. Rückverortung im Dasein (Stelle im Video auf Youtube)
1. Verschlossenheit anerkennen
Am liebsten würde ich nur mich verkriechen und sterben einfach nur.
Es würde nicht der Realität entsprechen, mich zu öffnen. Da würde ich was übergehen. Ich darf das aber nicht übergehen. Ich muß so eben geschlossen sein – alles andere wäre künstlich oder so.
Ich bin total verschlossen.
Es ist so weit weg von normal oder von wie es sein müßte alles!… So weit weg…
2. Öffnung: Arbeit löst Schmerz aus
(Stelle im Video auf Youtube)
Ich habe wenigstens die letzten Tage ein bißchen arbeiten und ein paar Aufnahmen gemacht. Da waren auch Kumpels von mir da, die dann auch eingesungen haben halt auf manchen Stücken so. Und es hat Spaß gemacht und war schön, und die haben gut gesungen – es war genau so, wie ich es mir gewünscht hatte und wie ich es mir vorgestellt hatte. Ja, es war schön. (Weinen, Urschmerz)
So zwischendurch, na ja, dann passieren auch mal ganz gute Sachen so.
3. Unendliches Schmerzreservoir
(Stelle im Video auf Youtube)
Ah… (Ausatmen) Ach Mann, dieses Schmerz-Reservoir – oder wie man das nennen soll –: du meinst, das [wird] immer wieder ein bißchen weniger oder immer [ein] bißchen mehr raus oder so, ja?
Wahrheitsbegleiter: Ja, ja. Die Bedingung ist, daß du regelmäßig und richtig fühlst – und das tust du ja.
Ja.
Wahrheitsbegleiter: Du fühlst ja oft auch alleine; du kommst ja – hast du mir geschrieben – über den Gesang von Wismut Aue…
Ja…. (Weinen, Schluchzen)
Oh warte mal. Wenn du das einfach so schnell sagst – das kann ich nicht vertragen irgendwie. Das ist irgendwie zu viel für mich dann. Da bin ich irgendwie zu sehr sensibel. (Weinen, Röcheln, Ausatmen – Verschmerzen)
Das ist doch aber seltsam: Das wird immer mehr irgendwie. Ich habe den Eindruck: Das wird nicht weniger, sondern mehr.
Na ja, aber das ist doch… – das geht doch die ganze Zeit schon so und – Jahre! Und ich sehe – ganz ehrlich gesagt –, wenn ich mich so sehe und wenn ich es mitkriege, dann habe ich immer den Eindruck: Das ist zu viel oder zu…, oder: Das hört nie auf. Ah…
Ja, du hast ja gesehen: Du hast es kaum erwähnt – dann war das schon wieder viel zu viel für mich irgendwie.
4. Tradition
(Stelle im Video auf Youtube)
Die beiden Kumpels hier, die da waren, die haben da im Chor mitgesungen halt. Der eine hat dann auch gleich losgeheult! Der konnte das nicht singen! Da sage ich zu ihm: “Das ist normal”, sage ich, “ich habe jetzt drei Tage gebraucht, bis ich das singen konnte! Ich habe drei Tage lang nicht singen können, weil ich immer wieder heulen mußte. Und da habe ich den auch erst mal drei mal singen [lassen], bevor das… Und dann beim dritten mal, dann hat er das so hauchen können erst mal nur.
Das war Wahnsinn, oh… Dem liefen die Tränen runter! Ich sage: “Soll ich rausgehen?” – “Nee”, sagt er, “bleib hier.”
Mit dem habe ich gar nicht so viel Kontakt, aber das hat den – weißt du, den kenne ich gar nicht so genau –, aber das hat so berührt. Da hat der gleich losheulen müssen.
Und die [Aufnahme] geht los mit so einem Chor, also wo einfach so die Fußballfans a capella, wo alle meine Kumpels, die müssen das mitsprechen halt – das mit Wismut Aue, weiß du? (Weinen)
Das war lustig! Der eine – wie gesagt –, der A., den ich gar nicht so gut kenne, aber… – ein lustiger Kerl. Und da dachte ich erst, daß ich den irgendwie überreden muß dazu, damit zu [singen], das Wismut-Aue-[Lied]. (Weinen)
(Lachen) Aber das hat ihm so gefallen und das fand der auch so gut (Weinen und Lachen abwechselnd). Das hat der so zufällig auf dem Textblatt mit gesehen. Und da sagt er: “Was ist denn das hier? – Das will ich machen!”, sagt er. – Das hatte ich noch gar nicht erwähnt, weißt du, oder angedeutet. Das fand der von vornherein richtig geil.
Dann kommt dieses Steigerlied, dieses Bergmannslied… Wenn der Bergsteiger da reinfährt in den Schacht und so und… Das ist auch so eine wahnsinnige…, wahnsinnige Dimensionen für mich! Das ist schon immer… – schon immer hat mich das so berührt, so Bergmanns-Lieder. Und die ganze… (Weinen), die ganze Bergmanns-Kultur und… – das ist so mit einer Heimatverbundenheit so verbunden und… Na ja, das ist so ein Thema für sich…, das hat mich schon immer so stark berührt, und das fand ich so schön, diese Lieder.
Und dann am Ende – als Abschluß [der CD*] – wieder ein Lied halt, noch mal so ein Lied. Und das ist dann dieses Feierabend-Lied. (Weinen, Röcheln, Ausatmen)
Aber daß das solche Ausmaße hat! Aber ich ahne, daß das wirklich eben die Wahrheit ist: daß ich mich total verschlossen habe irgendwie und daß es mich seither überhaupt nicht mehr gegeben hat. Es ist wirklich so!
Und ich muß jetzt da einfach ganz langsam überhaupt erst mal zur Kenntnis nehmen, daß es mich geben kann! Das ist schon mal ein Riesen-Schritt oder… – das ist ja absolut undenkbar immer gewesen!
5. Rückverortung im Dasein
(Stelle im Video auf Youtube)
Und dann sehe ich mich dann auch wieder als kleinen Jungen an anderen Stellen überall, wo ich gewesen bin. Ah…
Aber wo sich das so verhält: weißt du, wo ich zwar da bin, aber eigentlich nicht: nur als – ich weiß gar nicht – “Puppe” ist ein schlechter Ausdruck, und “Maschine” oder so ist auch ein schlechter Ausdruck. Ich bin ja da, ich weiß ja, daß ich das bin, aber… – Ich bin schon ein Mensch irgendwie, aber trotzdem ist es so, daß ich erst jetzt sozusagen nachträglich weiß, daß schon damals der Junge hätte ganz anders leben können oder ganz anders in der Welt sein können. Der war zwar da, aber… Ah… Warte mal, ich muß mich erholen…
Das ist schon mal ein Riesen-Fortschritt, daß ich das nicht mehr als tot wahrnehme, aber es ist wirklich fast so schlimm wie tot. Ah…Aber ich merke, daß ich nicht tot bin. Ich merke, daß ich nur Erholung brauche. Dann ist auch wieder dieses Geräusch in meinen Ohren da – daran merke ich auch, daß ich da bin.
Aber immer denke ich auch daran, wie sehr ich isoliert bin – von meinen Eltern zum Beispiel. Da muß ich sofort wieder daran denken, daß es ja meine Eltern gewissermaßen für mich auch nie gegeben hat. Was heißt hier “Isolierung”?… – Für mich hat es meine Eltern gewissermaßen gar nicht gegeben! Von vornherein! Ich bin total isoliert, ich kann mir das gar nicht vorstellen, daß ich da großartig irgendwie eine Verbindung oder ein Verhältnis oder eine Verbindung gehabt hätte. Ich bin total isoliert. Das ist dermaßen klar, daß ich isoliert bin. Ich bin dermaßen gewöhnt daran, daß es gar nichts anderes gibt und gar nichts anderes geben kann, daß ich das für normal halte. Es war für mich nie anders. Ich kann es mir gar nicht vorstellen.
Ja ja, ich muß mich… Es ist Wahnsinn, wie sehr ich das brauche, mich zu öffnen, und wie sehr ich das brauche, mich sozusagen dazu zu zwingen, sonst kann ich nicht leben. Ich kann nicht leben! Das ist ja klar: weil es völlig sinnlos ist: ein Leben in so einer Verschlossenheit und so einer Isolierung – das ist ja völlig sinnlos!
* CD: Peter Post: Suite für Bluesgruppe und Wahrsager op. 1 “Fragen”
auf Youtube
.
.
.