Video-Reihe:
Der Sportplatz.
Ein dreijähriger Junge sieht seine Nicht-Existenz ein.
Zu Ursache und Unterwindung des Existenzialismus.
Der Lebenswille hat eine Voraussetzung: das Dasein.
Teil 1: Bin am Ort – der leer ist – wie ich
Material: Stunde der Tiefenwahrheit vom 8.12.2011
Leblosigkeit, doch nur noch schwache Frustration, die von Resignation überlagert wird. Durch die wahrhaftige Anerkennung der Resignation nähere ich mich wieder dem Sportplatz – der Stelle, wo ich angefangen habe zu resignieren, wo ich zum ersten mal gründlich aufgegeben habe zu existieren, da zu sein.
1.1. Gegenwart: Frustration, Depression, Resignation
(1:11) Youtube-Direktlink
Das kotzt mich eigentlich an, der ganze Mist!
Aber dann bin ich so dermaßen resigniert oder so müde oder…
Bloß dann sag’ ich mir: Na soll ich denn etwa den Rest meines Lebens einfach so müde und energielos dahinvegetieren? Das wäre ja auch Quatsch, aber irgendwie so eine Art Wille regt sich da, aber der ist gleichzeitig so dermaßen unterdrückt oder – wie soll ich mal sagen? – so, na ja, resigniert oder…
Da ist mir nur noch zumute, einfach alles so sein zu lassen und überhaupt nichts mehr zu wollen.
Und dann vernehme ich kaum noch die andere Stimme: die da noch irgendwas will. Die ist dann sozusagen mehr oder weniger völlig weg. Das ist das einzige, was es noch gibt dann gewissermaßen eigentlich: dieses Gefühl des Aufgebens oder der Resignation.
Das ist… – Scheißdreck!
1.2. Regression: Nur noch Aufgeben, eine eigene Person zu sein – ich bin weg
(2:25) Youtube-Direktlink
Ich habe die ganze Zeit im Hinterkopf den Sportplatz!
Es ist nichts zu machen! Das ist alles sinnlos, ich… – Das gibt’s nicht, ich darf gar nicht nach irgendwas fragen oder… – Es is alles Quatsch! Das ist wie weg! Es ist alles wie weg – daß ich irgendwie ich selber sein könnte zum Beispiel oder so was!
Ich sehe nur dieses Aufgeben, eine eigene Person zu sein. Mehr sehe ich nicht. Es ist alles weg!
Das ist so ein riesiger Abstand da hin [zu mir selbst].
1.3. Abgespaltenes Gefühl
(3:15) Youtube-Direktlink
Das macht mich nur ab und zu mal so traurig… (Weinen)
Das ist komisch, das wundert mich eigentlich, weil: Es dürfte eigentlich auch gar nicht…, ich dürfte gar nichts fühlen. Ich weiß gar nicht, warum ich traurig werde!
1.4. Leere Welt, leeres Ich – Mißtrauen mir selbst gegenüber
(3:43) Youtube-Direktlink
Ich habe die ganze Zeit den Sportplatz im Kopf, im Hinterkopf: na nur…, nein einfach nur… – Das ist einfach nur diese Szenerie: Ich bin da einfach dort. [nur in der Welt, die leer ist, ohne mich]
Es ist… Ich kann das ja nicht leugnen, daß ich da dieses Bild immer habe. Aber das ist auch schon alles. Ich muß aufpassen, daß ich nicht irgendwelchen Mist erzähle oder so. [zu recht: es gibt ja auch nichts zu erzählen]
1.5. Leere und gleichzeitig nicht zu leugnendes Dasein – zu mehr als Öde reicht das nicht
(4:13) Youtube-Direktlink
Andererseits scheint da ja irgendwas zu sein und mit meinem Zustand in Verbindung auch zu sein – da scheint es ja was Echtes – wie sagt man? – eine Bewandtnis zu haben mit irgendwas.
Ja, aber weißt du, mir kommt es vor, als ob das alles auch nicht existiert oder so! Aber das ist… Es kommt mir so vor, als ob ich komplett weg bin, aber dann – in diesem Zustand, in dem ich ja nun bin: diese Gefühllosigkeit und diese Öde und so –, dann fällt mir dann dieser Sportplatz ein.
1.6. Die Leere zuzulassen führt zum winzigen Rest an Fülle, löst Erinnerung an Verletzung des Lebens aus (Ersticken)
(5:06) Youtube-Direktlink
Ich meine, es kann ja nicht nur eine reine Einbildung sein oder eine völlig sinnlose Assoziation oder so!
Sehr seltsam.
Na jedenfalls, wo du sagtest, ich soll das einfach mal so zulassen und einfach mal das Bild da sein lassen. [erst ist nur ein Bild da, die Person noch nicht], da fielen mir dann die Blumen ein…
Das ist so gering, so wenig, aber das löst bei mir so ein Scheißgefühl aus, oder das mit dem Ersticken, obwohl das alles so gering ist. Das ist so wenig eigentlich.
1.7. Erinnerung bewirkt Rückgewinnung von Gefühl, Echtheit und Dasein
(6:01) Youtube-Direktlink
Und dann kommt plötzlich so ein…, so eine Erinnerung, so eine echte Erinnerung, wo ich dann da schon mitkriege, daß ich das bin. Das merke ich dann anhand des Gefühls. Da habe ich dann plötzlich solche Erinnerungen. Dann sehe ich das plötzlich so genau vor mir, wie es da war, [Ansatz von Weinen] wie es da ausgehen hat. Und dann plötzlich kam mir dann auch in Erinnerung: Ich habe meinen Fußball immer so geliebt. Und jetzt plötzlich kam…, hatte ich so die Erinnerung, habe ich genau gesehen, wie der ausgesehen hat, der Ball, und wie der sich angefühlt hat und… Das fühlt sich total echt an irgendwie.
1.8. Liebe und Lebendigkeit heften sich an ein Kleinod
(Vergleiche mit Buch: Peter Töpfer: “Pan-Agnostik” Kapitel 39.10.: Erzeugung von Resonanz: Amulette, Maskottchen und Talismane)
(7:15) Youtube-Direktlink
Ich habe diesen Ball…, den habe ich so geliebt irgendwie… Ich weiß auch nicht. Den habe ich immer in den Händen gehalten und immer festgehalten und… Ich glaube, ich habe auch mit dem geschlafen, glaube ich sogar, im Bett. Dieses Leder und… – Den habe ich immer gerochen. Der hat einen ganz bestimmten Geruch gehabt und… Das ist ein bißchen so, als ob dieser Ball… Na ja, als ob da irgendwie das Gefühl sozusagen auf den übergegangen ist, was bei mir weg gewesen ist.
1.9. Nicht-Dasein ist Normalität – Rest-, Schein- und Ersatzleben nur erstohlen
(8:10) Youtube-Direktlink
Bestimmte Dinge habe ich erlebt, ja, aber… Ich habe andauernd irgendwelche Erinnerungen, ja, aber… Was auch immer ich denke oder fühle oder woran ich mich erinnere: daß das alles eigentlich… – daß das keinen Bezug zu mir hat oder: Das darf es alles gar nicht geben, oder: Das ist eine Erinnerung, die ich trotz…, die ich nur habe… – Die ist eigentlich gar nicht eingeplant oder: Die dürfte ich gar nicht haben, so eine Erinnerung!
Ja, ich kann das nicht leugnen! Ja – als ob ich da währenddessen… Woran ich mich jetzt erinnere – als ob ich auch schon gar nicht da gewesen wäre. – Als ob ich schon immer in so einem Provisorium gelebt hätte oder in so einem…, oder in so einem Ersatzleben oder in so einem gestohlenen Leben oder – als ob ich immer schon so einen Abstand gehabt hätte! [zu mir selbst]
Na ja, ich… (Ausatmen), ich bin nicht da. Ich darf nicht sein. Mich gibt es gar nicht.
Ende
Leer sein heißt, verarscht worden zu sein – siehe die Fortführung in Teil 2 der Video-Reihe: Verarschung und Selbstverarschung – Hinführung zum verlassenen, toten Subjekt durch Anläufe „Was ich noch sagen wollte“
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Tags
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